Blogparade: Antiheld – die „echten“ Protagonisten

Ich habe mal wieder eine Blogparade mit ganz wundervollem Thema entdeckt: Antihelden in Filmen und Serien von Miss Booleana. Was das genau sein soll? Hier ist die Erklärung von Miss Booleana:

Was macht den Antiheld aus? Er ist meiner Meinung nach ‚echter‘ und menschlicher. Daher der Beititel der Blogparade: ‚echter‘ Protagonist. Denn Antihelden sind nicht frei von Fehlern. Sie haben Ängste, Schwächen, sind eher Einzelgänger oder nicht hübsch. Im Gegensatz zu so manchem Saubermann, der mit seinem Zahnpasta-Lächeln den Tag rettet und dem scheinbar alles gelingt. In den Antihelden können wir uns aber besser hineinversetzen, denn wir sind alle nicht fehlerfrei. Und das ist es, was den Antiheld meist dann doch irgendwie liebenswert macht. Oder dafür sorgt, dass wir umso mehr mit ihm oder ihr mitfiebern. Selbst wenn der Antiheld so ‚anti‘ ist, dass wir ihn oder sie nicht mal besonders mögen.

Ich habe mich für sechs Antihelden entschieden, die mir sofort in den Kopf geschossen sind und trotz ihrer Marotten irgendwie doch Helden sind.

Serien

J.D. (Zach Braff, Scrubs)

J.D. ist unendlich (auf eine wundervoll unterhaltsame Weise) neurotisch. Sein großes Ziel: die Anerkennung seines Oberarztes Dr. Cox, der leider viel zu gerne Leute beleidigt – allen voran J.D. (und Elliot). Er ist allerdings der beste Beweis dafür, dass Schwächen gar nicht so schlimm sind: Dass er so neurotisch ist, beschert J.D. eine große Portion Einfühlungsvermögen, was ihn zu einem tollen Arzt und Freund macht.

Ryan Atwood (Ben McKenzie, O.C. California)

Ich liebe Seth Cohen, wie ich vielleicht schon mal erwähnt habe, aber was wäre The O.C. ohne Ryan Atwood? Sandy Cohen bewahrt in davor, für Autodiebstahl ins Gefängnis zu kommen, indem er ihn bei sich aufnimmt. Ryan, dessen Vater und Bruder im Gefängnis sitzen und dessen Mutter Alkoholikerin ist, fällt immer wieder in alte Muster zurück, wird aggressiv, klärt Probleme mit den Fäusten, ist unfähig Gefühle auszudrücken („Ich liebe dich.“ – „Danke.“ 😀 ). Aaaber dank ihm kriecht Seth aus seinem Schneckenhaus (beziehungsweise hinter seinen Comicheften hervor) und er beschützt Marissa wieder und wieder vor sich selbst und anderen. Auch wenn Seth Cohen meine Wahl zum besten Seriencharakter aller Zeiten gewinnt und der Lustigste überhaupt ist, ist Ryan der eigentliche (Anti-)Held der Serie und wenn er auch mal einen Witz reist, dann so richtig: (Seth traut sich wegen Anna und Summer nicht in die Schule und stellt sich krank) „Vielleicht hast du die Summer-Grippe. Vielleicht brauchst du ein paar Anna-Biotika.“ 😀

Zoe Hart (Rachel Bilson, Hart of Dixie)

Hand aufs Herz: Zoe kann eine ganz schön zickige Tussi sein. Das macht es schwer, dass die Bürger der Kleinstadt Bluebell die New Yorkerin akzeptieren. Ich kann sie auch öfter mal nicht so gut leiden. Doch sie ist eine talentierte Ärztin, eine treue Freundin und macht Obermacho Wade zu einem besseren Menschen.
(Hier geht’s zu meiner Rezension.)

Gretchen Haase (Diana Amft, Doctor’s Diary)

Sie ist die typische, leider sehr klischeehafte graue Maus, die ihre Mädchenträume verwirklichen will, vor allem was ihren Märchenprinz angeht. Mit ihrem neurotischen Verhalten und ihren Komplexen steht sie sich dabei vor allem selbst im Weg. Doch eigentlich ist Gretchen eine taffe, schlaue Ärztin, die es immer mal wieder schafft, alte Muster hinter sich zu lassen und mutig zu sein.

Filme

Jules Ostin (Anne Hathaway, Man lernt nie aus)

Sie wäre gern Superwoman: die perfekte Geschäftsführerin, Ehefrau und Mutter. Doch dieser Plan geht vollkommen schief. Die Geschäftsführung ihres eigenen, sehr erfolgreichen Onlineshops überfordert sie und sie soll ersetzt werden, ihr Mann betrügt sie und sie ist das Lästerobjekt Nummer 1 für andere Mütter. Diese Antiheldin kann genau wie jeder andere Mensch einfach nicht alles alleine und auf einmal schaffen. Das anzuerkennen finde ich ziemlich heldenhaft.
(Hier geht’s zu meiner Rezension.)

Kummer (Alles steht Kopf)

Sie ist verjammert, träge und nervig. Doch dank ihrer Fähigkeit, mitzufühlen, und weil sie Lehrbücher über das Langzeitgedächtnis verschlungen hat, ist nicht nur Freude die Heldin dieses Films.
(Hier geht’s zu meiner Rezension.)

5 Gedanken zu „Blogparade: Antiheld – die „echten“ Protagonisten

  1. Danke fürs mitmachen!
    Mensch, tolle Sache, dass ich durch die Blogparade auch Blogs kennenlerne. 🙂
    Schöne Auswahl und danke für die Erklärungen. Bei Serien die ich nicht kenne bzw. noch nie geschaut habe wie Hart of Dixie fällt es mir immer schwer nachzuvollziehen, was das antiheldenhafte an den Darstellern ist. 🙂

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    • Bei so einem tollen Thema habe ich sehr gerne mitgemacht. 🙂 Das mit den Erklärungen ist mir wichtig, weil jeder was damit anfangen können soll. Freut mich, dass das anscheinend geklappt hat. 🙂

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    • Huhu 🙂
      ich finde J.D. auch echt lustig mit seinen Marotten und in Kombination mit Turk 😀
      Ich fand mit ca. 15 erst mal Ryan super toll, dann bin ich nach 2 Jahren oder so auf Seth umgeschwenkt, aber das sind einfach beide richtig tolle Charaktere 🙂
      Gretchen finde ich manchmal ziemlich anstrengend und sie ist nicht unbedingt die interessanteste Figur aller Zeiten, aber irgendwie schon cool und unterhaltsam.
      Liebe Grüße zurück 🙂

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      • Huhu,

        ich mag auch Seth und Ryan, aber Ryan immer etwas mehr.

        Och, Gretchen find ich einfach lustig. Muss ich irgendwann noch mal sehen.

        LG Corly

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